Frauen spielen in der ganzen Geschichte der Philosophie eine eher untergeordnete Rolle, woran sich erst in letzter Zeit etwas zu ändern scheint. Heute sind zwei der international führenden Philosophen Frauen: Martha Nussbaum und Judith Butler.
Aber bereits im Jahr 1690 erschien die erste „Geschichte der Philosophinnen“ von Gilles Ménage (1613-1692), noch lange bevor Hegel die philosophische Teildisziplin der Philosophiegeschichtsschreibung im 19ten Jahrhundert wieder etablierte. Das Interesse an den Frauen in der Philosophiegeschichte ist also bereits sehr alt, aber erst jetzt erobern sich die Frauen so langsam den ihnen schon längst zustehenden Platz darin. Warum das so ist und was genau sie bisher daran gehindert hat, wird zunächst im Mittelpunkt des Abends stehen, wobei der Referent hierzu einiges vortragen wird, um dann mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen.
Ein zweiter Schwerpunkt werden die Thesen von Judith Butler sein, die nach Überzeugung des Referenten das sokratische Projekt der antiken Philosophie, nämlich die Infragestellung und Zerstörung von angeblichen Sicherheiten in Bezug auf die Geschlechterfrage zu einem vorläufigen Höhepunkt geführt hat, der auch unser aller Alltag inzwischen stark beeinflusst. Also eine philosophische Theorie, die das Leben der Menschen sehr konkret verändert – von einer Frau theoretisch fundiert! Auch hierüber sollten wir an diesem Abend ausführlich ins Gespräch kommen.
Diese beiden Schwerpunkte des Abends werden durch eine Pause von 20 Minuten getrennt, in der nicht nur den kleinen Snacks zugesprochen werden kann, sondern auch die Diskussion in informellem Rahmen weitergehen kann!
Der Referent: Zauberphilosoph ANDINO (Dr. Andreas Michel, promovierter Philosoph und professioneller Zauberkünstler) beschäftigt sich hauptsächlich mit zwei Bereichen in denen die Frauen unterrepräsentiert sind: Illusionskunst und Philosophie. In der unterhaltenden Täuschungskunst thematisiert er die Frauen immer wieder in verschiedenen Veröffentlichungen und in der Philosophie moderierte er mehrere Philosophische Cafés und Sommernächte zu diesem Thema. Auch hat er eine eigenwillige und selten geteilte Theorie, warum sich Frauen für beide Bereiche nicht so sehr zu interessieren scheinen, die er gerne an diesem Abend auch mit zur Diskussion stellen würde.
